
In den USA rückt die öffentliche Sicherheit zunehmend in den Fokus. Sowohl auf bundesstaatlicher als auch auf kommunaler Ebene werden Konzepte zur Strafverfolgung überdacht und Budgets neu bewertet. Aktuelle Beispiele aus Arkansas und Hanceville zeigen die Herausforderungen bei der Personalaufstockung und Finanzierung von Sicherheitskräften, um den Schutz der Bürger zu gewährleisten.
Arkansas plant mehr Personal für Staatsparks
Ein Unterausschuss im Parlament von Arkansas hat kürzlich über die Schaffung von insgesamt sieben neuen Stellen für Strafverfolgungsbeamte im Ministerium für Parks, Kulturerbe und Tourismus (DPHT) beraten. Die Anträge sehen vor, die Parks personell besser auszustatten, um „effizientere Dienstleistungen und den Schutz der Besucher vollständig zu gewährleisten“.
Der erste Antrag, der bereits genehmigt wurde, betrifft die Wiedereinführung einer seit Jahren unbesetzten Stelle eines Park-Sergeants. Diese Position umfasst neben Sicherheitsaufgaben auch die Aufsicht über andere Park Ranger. Laut dem Antrag war es unter dem alten Gehaltsplan nicht möglich, qualifizierte Bewerber zu finden. Mit dem neuen Gehaltsmodell, das ein Jahresgehalt zwischen etwa $61.000 und $91.000 vorsieht, sei die Abteilung zuversichtlich, die Stelle besetzen zu können. Shea Lewis, der Leiter des Ministeriums, erklärte den Abgeordneten, dass die Besetzung dieser Position für die Betriebseffizienz und die Sicherheit der Besucher von entscheidender Bedeutung sei.
Ein zweiter Antrag, über den noch nicht abgestimmt wurde, fordert die Schaffung von fünf weiteren Park-Ranger-Stellen (Jahresgehalt ca. $55.000 bis $82.000) sowie einer zusätzlichen Sergeant-Position.
Ein Mordfall als unausgesprochener Hintergrund
Obwohl in den offiziellen Anträgen keine spezifischen Vorfälle genannt wurden, brachte die Abgeordnete Mary Bentley den Mord an zwei Wanderern im Devil’s Den State Park im Juli zur Sprache. Sie bat Minister Lewis um einen aktuellen Stand der Ermittlungen. Der Co-Vorsitzende des Unterausschusses, Les Warren, wies jedoch darauf hin, dass eine richterliche Anordnung (Gag Order) es den Beamten untersage, sich öffentlich zu dem Fall zu äußern. Diese Anordnung wurde im Vorfeld des Prozesses gegen den 29-jährigen Andrew McGann erlassen, der beschuldigt wird, das Ehepaar während einer Wanderung mit ihren beiden kleinen Töchtern getötet zu haben. McGann hat auf nicht schuldig plädiert.
Hanceville ringt um den Wiederaufbau der örtlichen Polizei
Auf kommunaler Ebene steht die Stadt Hanceville vor einer ähnlichen Herausforderung. Der Stadtrat hat für den Haushalt 2026 zwar $1,5 Millionen für den Wiederaufbau einer eigenen Polizeibehörde bereitgestellt, doch laut dem Sicherheitsberater der Stadt, David Thompson, ist dies nicht ausreichend. Thompson legte einen umfassenden Plan vor, der Gesamtkosten von $2,6 Millionen vorsieht, davon allein $1,15 Millionen für die Anlaufkosten.
Sein Budgetentwurf deckt alles ab, von Gehältern über Fahrzeugausrüstung, neue Computer, Uniformen, Tasern ($30.000), Bodycams ($30.000) bis hin zur wichtigen Haftpflichtversicherung für die Strafverfolgung ($150.000). Thompson betonte, dass die Versicherungsgesellschaft AMIC klare Anforderungen an eine neue Behörde stelle, insbesondere in den Bereichen Personalrekrutierung, Mitarbeiterbindung, Aufsicht und Rechenschaftspflicht. Nur mit einem soliden Konzept werde die Versicherung grünes Licht geben.
Finanzierung und die politische Zukunft
Obwohl der Stadtrat vorerst nur $1,5 Millionen bewilligte, erklärte Ratsmitglied John Stam, dass dies ein erster Schritt sei. Der neu gewählte Stadtrat, der im November sein Amt antritt, werde endgültig entscheiden, ob eine komplett neue Polizeibehörde aufgebaut oder ein Vertrag mit dem Sheriff’s Department von Cullman County geschlossen wird. Da die neue Behörde voraussichtlich erst Mitte des nächsten Jahres ihre Arbeit aufnehmen würde, werde das volle Budget nicht sofort benötigt.
Der designierte Bürgermeister, Paul Campbell, stimmte der Notwendigkeit von Investitionen in die Strafverfolgung zu, mahnte jedoch zur Vorsicht: „Es geht nicht nur darum, ob wir es uns jetzt leisten können, sondern ob wir es auch in den kommenden Jahren aufrechterhalten können. Wir wollen eine nachhaltige Lösung schaffen und die Stadt nicht in zwei oder drei Jahren in eine Situation bringen, in der wir wieder nach Finanzierungsmöglichkeiten suchen müssen.“